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Der Milchschimmer

Posted on September 21st, 2015

Nach der Hochgebirgswanderung, ein Wochenende im Flachland.
Das Bild ist all jenen gewidmet, die denken, wieso bekomme ich kein Milchstrassenbild hin, wie der Tom Fear das kann. Das liegt daran, dass ihr mitten in der Lichtverschmutzung und der hohen Luftfeuchtigkeit der tieferen Atmosphäre seid.
Wie ihr sehen könnt, hier auf 1000m Höhe auf dem Weissenstein im Kanton Solothurn, man kann unsere Galaxie kaum erkennen. Und man erkennt auch an was es liegt, an all den Lichtern um euch herum, bis zum Horizont hin. Wenn ihr genauer hinschaut, könnt ihr gerade noch den Beginn der Alpen sehen.
Nächstes mal, wenn ihr euch über euere Sternbilder aufregt, denkt an mich, ich kämpfe mit den gleichen Problemen wie ihr. Wenn ihr dagegen etwas tun wollt, dann macht es gleich wie ich, fahrt in ein Gebiet mit wenig Licht.

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Zwei Galaxien

Posted on September 18th, 2015

Zwei Meteore, der Andromedanebel und die Milchstrasse.
Leider geht jede gute Geschichte zu Ende und so endet auch dieser Ausflug mit diesem unglaublichen Bild der Galaxien. Die Milchstrasse ist offensichtlich und wenn man genauer hinschaut, dann sieht man in der Mitte der linken Bildhälfte, einen schmierigen Fleck, das ist Andromeda.
Nachdem ich all mein Zeugs wieder im Rucksack verstaut hatte, nahm ich den Abstieg in Angriff. Auf halbem Weg wurde ich von vielen glühenden Augenpaaren beobachtet, was sich dann als eine Schafherde herausstellte. Aber es ist immer ein bisschen mulmig, wenn man mitten im Nirgendwo plötzlich Leuchtaugen sieht.
Zu guter Letzt erreichte ich mein Auto noch in einem Stück und so konnte ich einen weiteren interessanten Ort in einer anderen klaren Nacht, mitten zwischen den Alpen, besuchen.

milkybow-cross

Grimselwelt

Posted on September 16th, 2015

Um Mitternacht oben auf dem Berg.
Habt ihr auch schon eine Seilbahn hinauf auf einen Berg genommen, die Panoramaaussicht vom Gipfel genossen und noch einen erfrischenden Kaffee genossen, bevor ihr wieder in die Bahn nach unten gestiegen seid?
Nun, das wird nicht passieren, wenn ihr um Mitternacht auf dem Gipfel steht. Auch nicht, falls da eine Bahn währe, weil die um diese Zeit nicht fährt. Und wenn ihr noch einen über den Durst nehmen wollt, dann müsst ihr das schon selber mitbringen, denn alle Beizen sind jetzt dicht.
Aber hier an diesem Ort, müsst ihr sowieso laufen, da gibt es weder eine Seilbahn, noch einen McDonalds auf dem Gipfel. Vielleicht ein paar Geister zwischen den Steinmännchen, aber sonst seit ihr alleine und könnt die Stille der Berge geniessen. Ausser das laute Geräusch vom Wind und das klappern eurer Zähne, weil es unter Null ist.

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Steinmänner auf dem Gipfel

Posted on September 14th, 2015

Die lungern da nur rum und machen nichts, ausser die Sicht nehmen.
Es ist immer das gleiche, auf allen Alpenbergen, bewegungs- und nutzlos sitzen die Steinmänner auf dem Gipfel rum und ärgern mich. Und nichts bringt sie dazu sich zu bewegen. Ich hab sie angeschrien, angefleht und ihnen gedroht. Aber nein, nicht ein Zentimeter.
Hmm, vielleicht betrachte ich das von der falschen Seite und die haben einen Grund da zu hocken. Es ist vielleicht ein Versuch, aus alten Zeiten, den Berg noch etwas höher zu machen. Genau, wie all die Riesenantennen auf den Wolkenkratzern in den grossen Städten rund um den Globus, um noch ein paar Extrameter rausholen.

steinmann

Grimselsee

Posted on September 11th, 2015

Noch ein Bild vom Gipfel.
Nach dem galaktischen Feurerwerk vom letzten mal, nochmals ein ruhiger Blick Richtung Westen mit Gletschern und hohen Bergen. Das Bild habe ich mit 12800 ISO aufgenommen, aber dieses mal habe ich zwei Bilder gestackt, um das Rauschen zu reduzieren. Und es ist wirklich beeindruckend wie rauschfrei es geworden ist.
Na gut, ein wenig Rauschen hat es noch, aber die Sache ist, es war dermassen dunkel, dass nur noch den Horizont erahnen konnte.

Finsteraarhorn

Lightshow in da house!

Posted on September 9th, 2015

Ein glasklarer Blick auf unsere Galaxis in 2800m um Mitternacht.
Wie versprochen; ich präsentiere euch: die Milchstrasse. Eine Stunde früher dachte ich noch, ich wäre schon wieder im Film “Der Weg war umsonst”. Die Wolken waren so dick, ich sah Nebelschwaden im Strahl meiner Stirnlampe vorbeifliegen. Und als ich dann endlich oben stand, war mein Rucksack patschnass von den Wolken, obwohl es nicht geregnet hat.
Aber jetzt, innerhalb von Minuten waren alle Wolken weg und ich bemerkte plötzlich die kalte Luft. Als ich losfuhr war es so um 30°C und ich dachte, verdammt bin ich ein Weichei, wenn ich schon mitten im Sommer so friere, wie kommt das denn raus, wenn es wieder Winter ist. Ich lief also zurück zum Rucksack um mein zweites paar Handschuhe zu holen, als ich sah dass mein Rucksack nicht mehr nass war, er war jetzt gefroren!
Na gut, es ist also wirklich kalt, doch das ist auch gut so, weil damit auch die Luft klarer wird, um die Milchstrasse zu sehen.

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Was leuchtet da durch den Nebel?

Posted on September 7th, 2015

Innerhalb Minuten hat sich das Wetter geändert.
Wo war ich stehen geblieben? Ach ja, … und ich drehte mich um und es haute mich weg! Während ich ein paar Fotos Richtung Norden gemacht habe, sind alle Wolken verschwunden und nur ein dünner Nebelschleier blieb zurück. Und was kann man denn da sehen? Einen helleren Lichtstreifen, ob das die Milchstrasse sein mag?
Weil ich mich zu Beginn verlaufen hatte, kam ich erst gegen Mitternacht auf dem Gipfel an. Wenn ich früher oben gewesen wäre, dann hätte ich nichts gesehen und wegen dem kalten Wind wäre ich nach ein paar Minuten frustriert wieder davon gezottelt. Aber so war ich genau zur richtigen Zeit oben angekommen, um die Milchstrasse zu sehen. Was für ein stimmungsvolles Bild und innerhalb von Sekundan war der ganze Nebel aufgelöst und konnte eine der besten Aufnahme der Milchstrasse machen, welche in Mitteleuropa möglich ist. Aber bleibt dran und geniesst den Anblick in meinem nächten Beitrag.

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Oben auf dem Sidelhorn

Posted on September 4th, 2015

Es war windig, kalt und neblig auf meinem Weg hinauf zum Gipfel.
Nach meinem kurzen Abstecher auf dem falschen Weg, stieg ich den richtigen, steilen Pfad hinauf zum Gipfel. Weil es bereits spät war, wurde es schnell dunkel. Die gute Sache war, dass es windete, so musste ich nicht schwitzen, obwohl es wirklich steil war. Und der Wind blies und blies, aber er blies die Wolken nicht davon, die Wolken wurden dicker und dicker.
Bald konnte ich, im Schein meiner Stirnlampe, Wolkenfetzen vorbei fliegen sehen. Oh nein, der Wind hat die Wolken nicht weggeblasen, er hat sie zu mir geblasen. Seufz, wieder eine Nacht mit viel Anstrengungen und ohne Belohnung, aber jetzt wo ich schon so nahe am Gipfel bin, gebe ich nicht auf und ziehe die Sache durch.
Der letzte Teil vom Weg war nicht nur steil, er war auch noch noch steinig und ich musste, im Dunkeln, von Stein zu Stein durch die neblige Nacht, klettern. Ja, es war stockdunkel, weil es Neumond war, so war es auch geplant, damit ich einen klaren Blick auf die schöne Milchstrasse habe.
Nachdem ich oben angekommen bin, war ich von Wolken umgeben und der Wind blies immer noch. Nur Richtung Westen konnte ich ein paar Sterne sehen. Darum stellte ich meinen Rucksack auf den Boden, zückte mein Stativ und montierte das 14mm Objektiv auf die A7s. Abgesehen von ein paar Sternen konnte ich nichts erkennen, es war wirklich unglaublich dunkel. Okay, mach ein paar Aufnahmen aus der Richtung wo man die paar Sterne sieht. Weil es so dunkel war, musste ich meine Kamera auf 12800 ISO hochpumpen und dann … BAMM!
Wow, schaut euch die Sterne an und man kann auch zwei Gletscher sehen, den Oberaar- und den Unteraargletscher. Und dahinter das mächtige Finsteraarhorn und das Schreckhorn. Was für eine beeindruckende Landschaft! Nur schade, das ich die Milchstrasse im Süden, wegen den dichten Wolken nicht sehen konnte. Nach ein paar Aufnahmen drehte ich mich um und…

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Blaue Stunde beim Grimselsee

Posted on September 2nd, 2015

Immer noch windig und immer noch Wolken am Himmel.
Ein paar Minuten später hatte ich einen guten Überblick auf den Grimselstausee. Und weil es immer noch windete, war ich immer noch hoffnungsfroh, dass die Wolken noch verschwinden werden, bis ich den Gipfel erreicht habe.
Also wanderte ich weiter auf der Panoramastrasse zu meiner Linken. Aber moment mal! Könnt ihr die Linie über dem See auf der rechten Bildhälfte sehen? Das sind die Kabel der Sidelhornbahn, welche vom Hospiz her kommen. Ihr wisst schon, die Sidelhornbahn! Wenn ich meine Karte richtig gelesen hätte, hätte ich schon vor ein paar Minuten gewusst, dass dieser Weg nicht auf den Gipfel vom Sidelhorn führen kann.
Aber Mr. Fear brauchte noch weitere Minuten bis er endlich schnallte, dass er auf dem Holzweg war und mit ein paar netten Worten auf den Lippen, marschierte er wieder zurück zu dem Punkt wo es richtig steil wurde.
Lest beim nächsten Beitrag, wie es weiter ging auf meinem durch die Wolken hinauf zum Gipfel des Sidelhorns.

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