us

Allein durch die Nacht – Teil 9

Posted on Februar 27th, 2016

Was habe ich da gelabert – allein durch die Nacht?
I wanderte allein mitten durch die dunkle Nacht, durch Niemandsland, nur ich und die Sterne am Himmel. Und ich erreichte den Gipfel lange bevor die Sonne aufging. Zuallererst zog ich mir mal warme Klamotten an, weil der Wind oben doch ziemlich frisch war. Ich habe immer eine extrawarme Primaloft Jacke im Rucksack dabei, für eine wohlige Wärme.
Ich machte noch ein paar Panoramaaufnahmen mit meinem 100mm Objektiv und bemerkte noch, dass noch zwei, drei weitere Personen oben ankamen. Aber dann plötzlich, als ich mich umdrehte, was war denn das? Wo kamen denn all die Leute her? Normalerweise kann ich mein Gipfelerlebnis alleine geniessen. Und dann war es klar wie Klosbrühe, denn auf der anderen Seite vom Gipfel hat es ein Gipfelhotel, welches man bequem mit einem Zug erreichen kann. http://www.brienz-rothorn-bahn.ch/home.html
Nun, all die Faulpelze, hatten bestimmt gut geschlafen und geniessen jetzt den Sonnenaufgang, bevor sie ein Frühstück zu sich nehmen und mit dem Zug wieder hinunter schaukeln :)

rothorn10

Allein durch die Nacht – Teil 8

Posted on Februar 23rd, 2016

Schaut euch diese wundervolle Panoramasicht über die Berner Alpen an. (UND ZOOMT REIN!)
Während ich auf die Sonne wartete und der starke Wind vergeblich an meinen winddichten Klamotten zerrte, begann ich mich ein wenig zu langweilen. Aber warum soll man auf den Sonnenaufgang warten, ohne Fotos zu machen?
Also nahm ich mein 100mm Canon Objektiv und montierte es auf meine leichtgewichtige Sony A7r. So nebenbei, das war mein erster Ausflug ohne ein Canon Body. Wie auch immer, ich musste von Hand fokusieren, weil der Autofokus nicht wollte. Wenn man im Sucher voll hineinzoomt geht das aber ohne Probleme. Und das nächste mal schalte ich am Objektiv auch noch den IS aus, weil bei langen Belichtungszeiten und auf dem Stativ montiert, bewirkt der IS genau das Gegenteil und die Bilder werden verwackelt.
Glücklicherweise ist dieses Panorama dermassen gross, dass ich es auf eine vernünftige Grösse von 6144 Pixelbreite verkleinerte und dann ist die Verwacklung nicht mehr sichtbar. In der Zwischenzeit brach der Fön zusammen und das Sturmtief drückte von Westen Wolken über die Berge. Doch ich war immer noch optimistisch, weil der Fön im Osten immer länger bläst, so kann hoffentlich den Sonnenaufgang doch noch sehen.
Eine Erklärung für Nicht-Schweizer, der Fön ist ein starker, warmer Wind, der von Afrika über die Alpen bläst. Der Wind kann sehr stark werden und Windgeschwindigkeiten um 160km/h sind keine Seltenheit. Und wenn dich eine Windböe erwischt, füllt es sich an, als ob dir ein Haartrockner ins Gesicht bläst. Darum nennen wir Haartrockner in der Schweiz auch Fön.

rothorn08

Allein durch die Nacht – Teil 7

Posted on Februar 16th, 2016

Die Dunkelheit wich zurück und es wurde Licht.
Von jetzt an, war ich nicht mehr allein in der Nacht, weil die Nacht vorbei war :) Nun war es an der Zeit, um auf die Sonne zu warten und wie immer, bevor die Sonne den Horizont erreicht, begann es zu winden. Doch dieses mal war es erheblich stärker als sonst und ich dachte noch zu mir, es ist schon ein bisschen frisch für den Monat August.
Viel später, erinnerte ich mich dann daran, dass es einen Hinweis im Wetterbericht gab, dass am Morgen der Föhn aufkommt, gefolgt von starkem Regen. Doch bis jetzt konnte ich erst ein paar Wolken am Horizont erkennen.

rothorn07

Allein durch die Nacht – Teil 6

Posted on Februar 9th, 2016

Die Sonne kommt und die Sterne gehen.
Geschafft, ich bin rechtzeitig oben angekommen, um noch die letzten Sterne verschwinden zu sehen. Und ich habe auch recht gehabt, dass es zu hell sein wird, um die Milchstrasse noch erkennen zu können.
Aber schaut euch das an! Wie wunderschön die ganzen Berner Alpen im frühen Morgenlicht aussehen. Obwohl es noch weit über eine Stunde dauern wird, bis die Sonne am Horizont sichtbar sein wird, kann man bereits ihr reflektiertes Licht an den Bergspitzen der ganzen 4000er sehen.
Ich habe dieses Bild aus vier Aufnahmen zu einem Panorama zusammengesetzt. So kann man den ganzen Brienzersee, Brienz und auf der rechten Seite Interlaken sehen. Der Horizont wird gerahmt von all den berühmten Bergen wie dem Eiger, Mönch, Jungfrau, Wetterhorn und so weiter.

rothorn06

Allein durch die Nacht – Teil 5

Posted on Februar 6th, 2016

Ich kanns einfach nicht lassen…
Auch wenn die Zeit schon wieder knapp wird, um rechtzeitig den Gipfel zu erreichen, musste ich nochmals ein paar Bilder vom Weg machen, wo ich hergekommen bin. Unten links kann man gerade noch den See sehen, wo ich die ersten Bilder gemacht habe und die Grasmulde unter mir ist die Lücke, von wo ich die letzten Aufnahmen gemacht hatte. Das Licht am Horizont sollte der Titlis sein, auch ein bekannter Berg.
Diese Aussichten sind der Grund, warum ich immer zu spät oben ankomme, ich kann einfach nicht widerstehen. Okay, es kann auch sein, dass ich zu langsam laufe :)

rothorn05

Allein durch die Nacht – Teil 4

Posted on Februar 3rd, 2016

Bei der Lücke, 800m Höhendifferenz liegen hinter mir und weitere 300m bis zum Gipfel.
Seit dem kurzen Ausblick auf die Milchstrasse, lief ich zwischen Felswänden weiter hinauf und plötzlich öffnete sich vor mir die Sicht und ich konnte die ganzen, schönen Berneralpen bewundern.
Unten im Tal liegt die Stadt Brienz am Ufer des gleichnamigen Sees. Die Stadtlichter beleuchten die ganze Felswand auf der anderen Talseite und dahinter sind all die mächtigen 4000er sichtbar. Man sieht den Eiger, Mönch und Jungrau in der Bildmitte. Auf der Bergkante links vom Eigergipfel, sieht man das Licht der Eigerhütte, wo man nächtigt, bevor man den Gipfel besteigt. Ausser man heisst Ueli Steck, dann nimmt man die Abkürzung über die Eigernordwand in ungefähr 2 Stunden. Auf der rechten Seite sieht man die Lichter vom Jungfraujoch, wo man mit einem Zug rauf kommt, einem teuren Zug.
Aber Beeilung jetzt, die Zeit läuft und ich muss den Gipfel erreichen bevor die morgentliche Lichtshow losgeht.

rothorn04c

Allein durch die Nacht – Teil 3

Posted on Februar 1st, 2016

Ein paar Schritte weiter, war schon der nächste Stop nötig.
Eigentlich wollte ich zügig weiterlaufen und vielleicht noch ein paar Milchstrassenbilder vom Gipfel aus machen. Aber ich war bereits wieder spät dran und wahrscheinlich würde ich den Gipfel für Nachtaufnahmen zu spät erreichen. Also entschied ich mich schnell noch eine Aufnahme der Milchstrasse zu machen, obwohl der dicke Mittelteil hinter den Bergen versteckt ist. Denn ich war mir ziemlich sicher, dass ich keine zweite Chance für Bilder unserer Galaxie mehr bekommen würde, weil der Weg mich nahe am Hang entlang den Berg hinaufführen wird und so den Blick auf den Himmel in diese Richtung verbirgt, bis ich den Gipfel erreicht habe.
Aber so hatte ich schon mal ein Bild auf Sicher und konnte zügig Richtung Gipfel vorangehen, bis zum nächsten interessanten Zwischenstop um Bilder zu machen…

rothorn03