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Auf der Suche nach der Milchstrasse – Teil 3

Posted on Juni 19th, 2014

Heute im dritten und letzten Teil kommen wir zum Ende mit der Milchstrasse. Im ersten Teil  habt ihr über die Vorbereitungen gelesen und im zweiten Teil habe ich über den Aufstieg geschrieben.

Die Arbeit beginnt

oben

Endlich oben, obwohl dem Kleinen ist es egal

Also schnell wieder rein und warme Kleider anziehen, denn draussen ging ein fieser, kalter Wind. Bubu der kleine Racker war schon ganz unruhig, wie schon den ganzen Abend. Ich glaube es war ihm einfach zu laut im Restaurant und er konnte sich nicht schlafen legen.

Aber jetzt ging es raus und ich marschierte gleich los auf den Aussichtshügel neben dem Gebäude. Rucksack auf die Bank, Bubu an der Bank mit der 10m Leine anbinden und los gehts.

Stativ aufbauen, Kamera drauf und ein Testschuss mit 6400 ISO bei 30 Sekunden Belichtungszeit, um zu sehen was es zu sehen gibt.

Stimmung

Tolle Stimmung bevor die Sonne untergeht.

Wow, da war sie, unsere Galaxie, die Milchstrasse. Sie war noch etwas östlich, schliesslich sollte sie erst um 2 Uhr direkt über dem Säntis sein. Darum ist sie nicht so kräftig zu sehen, wegen der Lichtverschmutzung in der Bodenseeregion. Aber wir haben ja noch Zeit.

Kamera wieder runter und die Nachführung für die richtigen Aufnahmen montieren. Bubu ist immer noch am jammern. So, Kamera wieder drauf und los geht’s mit einer Langzeitaufnahme über 120 Sekunden.

Unerwartete Ereignisse

brennender Himmel

Wow! Der Himmel brennt!

Beim Warten sehe ich, das der kleine Pelzige immer noch jammert und zittert. Was hat er denn? Auch streicheln und gut zureden hilft nichts. Also wenn das so weiter geht, wird das zum Problem.

Wow, geil, ich seh sie, die Milchstrasse. Immer noch etwas weit links in der Lichtverschmutzung, aber richtig gut zu erkennen. Gleich noch eins, ohne Nachführung für den Vordergrund. Und Bubu ist immer noch unglücklich. Es reift die Erkenntnis in mir, dass dieser Hund nicht nachtberggängig ist…

Also wenigstens ein Bild möchte ich schon haben, darum das Objektiv wechseln und das Samyang 14mm drauf. Jetzt nochmals 3 Bilder über 3 Minuten. Langsam mache ich mir Sorgen um meinen kleinen Freund.

Sonnenuntergang

Gleich ist sie weg und mit ihr die Lichtstimmung

Es wird immer noch gejammert, darum schnell zusammen packen, damit wir den zweistündigen Rückweg antreten können. Und siehe da, sobald wir am laufen sind, ist beim kleinen Stinker wieder alles in Butter! Ich glaube den kleinen Frechdachs hat es nur gelangweilt.

Nach zwei Stunden waren wir dann wieder beim Auto. Ich mit meinen guten Wanderschuhen immer noch trockenen Fusses, aber Stefan hat in einem Schlammloch eine fette Ladung abbekommen.

Schlussfolgerung

Alles hat gestimmt, das Wetter war genau zur richtigen Zeit so wie es sein sollte. Der Sichtwinkel war auch perfekt gewählt, wäre da nicht jemand gewesen, dem das ganze gar nicht gefallen hat. Na ja, das nächste mal muss der dann wohl zu Hause bleiben, wer nicht will…

Ach ja, die nächsten 24 Stunden hat mein Pelzmonster mit schlafen verbracht, ausser einem kleinen Spaziergang wollte er nichts anderes :)

Auf der Suche nach der Milchstrasse – Teil 1
Auf der Suche nach der Milchstrasse – Teil 2
Auf der Suche nach der Milchstrasse – Teil 3

Milchstrasse

Das grosse Finale. Die Milchstrasse mit Säntismassiv im Vordergrund

Auf der Suche nach der Milchstrasse – Teil 2

Posted on Juni 18th, 2014

Heute im zweiten Teil geht es um den Aufstieg, gestern, im ersten Teil, habt ihr über die Vorbereitungen gelesen und im letzten Teil kommen wir zum Finale mit der Milchstrasse.

Los gehts

Sonne und Wolken

Nach der Wolke kam auch gleich wieder die Sonne

Um 16:00 Uhr gings dann endlich los, zuerst Stefan abholen und dann Richtung Appenzell ins Alpsteingebirge. Gegen 17:30 waren wir auf der Schwägalp unserem Startpunkt zum Kronberg. Eigentlich gibt es da eine Bahn hinauf, aber die fährt nur bis 18:00. Man kann auch auf dem Kronberg übernachten, aber nur am Wochenende und ohne Hund. Da mein Freund Bubu auch mit von der Partie war, hiess es hoch laufen und wieder zurück laufen.

So um 18:00 ging es dann endlich zu Fuss los Richtung Kronberg. Der Säntis war immer noch von einer riesigen schwarzen Wolke eingehüllt. Aber in die anderen Himmelsrichtungen konnte man den blauen Himmel zwischen kleineren Wölkchen sehen.

defekte Brücke

Mitten im Wald eine defekte Brücke

Also noch kein Grund zur Besorgnis.

Der Marsch ging zuerst über eine Alpenwiese und danach weiter etwas hinauf bis zur Chammhaldenhütte. Danach ging es moderat abwärts allerdings ist der Weg ziemlich morastig. Kurz vor dem Schutzenälpli geht es dann ein wenig aufwärts.

Jetzt wirds aber haarig

am Ende

15kg Gepäck zeigen ihre Folgen am Berg

Beim Langälpli kam dann der erste Gong, da stand ein Stier mitten auf der Weide und wir waren mit Bubu an der Leine unterwegs! Wenn das mal gut geht, es ging gut. Aber dann kams knüppeldick. Jetzt geht es steil bergauf und ich hatte meinen schweren Rucksack auf dem Buckel. Warum muss ich auch immer so viel mitschleppen? Irgendwann, nach gefühlten 10 Stunden kam ich dann oben an, allerdings musste ich höllisch aufpassen, damit ich nicht immer auf meine eigene Zunge stand.

Danach ging es bis zum Kronberg ziemlich eben weiter, kurz vor Schluss dann noch ein kleiner Anstieg, aber den schaften wir dann auch noch.

Endlich oben

4WD

Die habens gut mit 4WD

Jetzt hatten wir uns erstmal ein Abendessen verdient. Wir konnten zwar nicht oben übernachten, aber das Gasthaus durften wir benutzen.

Nach einem opulenten Mahl, konnte ich vor der Nachspeise noch ein paar gelungene Aufnahmen vom Sonnenuntergang machen. Allerdings hing immer noch eine dicke Wolke über dem Säntis, es sah gar nicht gut für die Milchstrasse aus. Danach kam noch eine kleine Nachspeise und wir warteten noch bis 23:00 bis es ganz dunkel war.

Ausblick

Bubu geniesst den Ausblick vom Berg ins Tal

Dann ging ich mal für einen kleinen Wettercheck hinaus, um zu schauen, wie schlimm es mit den Wolken stand. Und was war das? Ich konnte das Leuchtfeuer auf dem Säntis sehen und und ja, JA das sind Sterne drum herum!! Genau wie vom Wetterdienst vorher gesagt, war der Himmel über dem Säntis völlig klar!

Morgen im dritten Teil geht es ans Eingemachte, dann wird sich zeigen, ob die Milchstrasse zu sehen ist oder nicht.

Auf der Suche nach der Milchstrasse – Teil 1
Auf der Suche nach der Milchstrasse – Teil 2
Auf der Suche nach der Milchstrasse – Teil 3

Auf der Suche nach der Milchstrasse – Teil 1

Posted on Juni 17th, 2014

Heute im ersten Teil geht es um die Vorbereitungen, morgen könnt ihr über den Aufstieg lesen und im letzten kommen wir zum Ende mit der Milchstrasse.

Wegweiser

Der ganze Weg ist gut ausgeschildert

Dieses Jahr habe ich mir vorgenommen, mehr Milchstassenbilder zu machen. Das ist aber gar nicht so einfach, weil sie hier in Mittelerde Mitteleuropa nur schwer zu sehen ist.

Als erstes stört hier die immense Lichtverschmutzung. Die kann ich hier in der Schweiz umgehen, indem ich in die Alpen gehe. Aber auch dies muss gut geplant sein. Denn der interessanteste Teil der Milchstrasse ist die Mitte und diese sieht man hier nur knapp über dem Horizont. Es ist also keine gute Idee im Tal vor einem hohen Berg zu stehen.

Voraussetzungen

Damit man überhaupt an Bilder mit einer erkennbaren Milchstrasse denken kann, müssen ein paar Voraussetzungen erfüllt sein.

Himmelsrichtung

Auch die Himmelsrichtung ist von Belang. Die Milchstrasse ist nicht immer am gleichen Ort zu sehen, durch die Erdrotation schiebt sie sich um 0:00 Uhr von Osten über den Südpol nach Westen. Also brauchen wir Aussicht Richtung Süden. Nach etwas suchen, habe ich mich dann für den Kronberg entschieden, der liegt genau im Norden vom Säntismassiv, damit können wir die Milchstrasse über dem Säntis aufgehen sehen.

Erdachse

Wanderer

Deb Gipfelblick muss man sich erarbeiten

Dann kommen wir schon zum nächsten Problem, der Erdachse. Nur wenn die Erdachse günstig Richtung Milchstrasse steht, kann man den Mittelteil auch in der Nacht sehen. Es nutzt ja nichts, wenn der Mittelteil nur während des Tages sichtbar wäre, dann sieht man nämlich nichts. Auf der nördlichen Hemisphäre können wir sowieso nur die eine Hälfte sehen. Und je weiter nördlich man ist, sieht man immer weniger und auch nur in der kurzen Zeit, wo die Nächte auch noch am kürzesten sind.

Lichtverhältnisse

Säntismassiv

Der Blick zurück auf die Schwägalp und den Säntis

Und weiter geht es mit den Voraussetzungen. Weil die Milchstrasse nicht so hell ist, sollte kein Mondlicht stören, was den Zeitpunkt einer Aufnahme auf wenige Neumondnächte im Jahr beschränkt. Zwischen Anfang Mai und Ende Juli kann man den mittleren Teil sehen, also habe ich 4 Leermondphasen zur Verfügung. Am besten man schaut sich die Bewegung der Milchstrasse mit Hilfe einer Sternenkarte genauer an. Das habe ich mit dem tollen App “Star Walk” gemacht, welches für iOS und Android gibt. Dabei habe ich festgestellt, dass die Milchstrasse am schönsten zu sehen ist, wenn man zwischen Mitternacht und 3 Uhr Morgens Aufnahmen macht. Damit haben wir nur ein kleines Zeitfenster, in dem der Mond nicht scheinen darf. Nach Kontrolle der Mondphasen ergibt sich jeweils ein paar Tage um Neumond die Gelegenheit, diese optimalen Bedingungen anzutreffen.

Wetter

Berge und Wolken

Zwischendurch stimmte mich das Wetter bedenklich

Alles beachtet, dann kann es ja los gehen! Moment haben wir da nicht etwas vergessen, lasst mich mal scharf nachdenken, ah genau, das Wetter. Und schon sind wir beim Kern aller Probleme, denn wie oft haben wir klare Nächte genau dann, wenn man sie braucht? Selten!

Und so kam es dann auch während des ganzen Zeitfensters Anfgangs Mai. Auch im nächsten Zeitfenster Ende Mai sah es zappenduster aus. Doch dann am allerletzten möglichen Tag, war für die Nacht zwischen Mitternacht und 3 Uhr klares Wetter angesagt.

Also Rucksack packen, Kollege fragen, der hat auch frei und diesmal hoffen wir darauf, dass der Wetterdienst Recht behält.

Lest morgen weiter über den beschwerlichen Weg hinauf ans Ziel.

Auf der Suche nach der Milchstrasse – Teil 1
Auf der Suche nach der Milchstrasse – Teil 2
Auf der Suche nach der Milchstrasse – Teil 3